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Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen

16.06.2025

Bericht vom Kirchentag in Hannover

Mutig, stark, beherzt“ Das war das Motto für den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover.

Dieses Jahr begann er am Mittwoch, 30. April, mit dem Eröffnungsgottesdienst und einem großen Straßenfest in der Innenstadt. Am Sonntag, 4. Mai, endete der Kirchentag mit em Abschlussgottesdienst. Dieser wurde auch im Fernsehen übertragen. An den Tagen dazwischen gab es auf dem Messegelände und in der Stadt viele Veranstaltungen: morgends eine Bibelarbeit und abends einen Abendsegen auf den beiden Groß-Bühnen in der Innenstadt mit einem großen Lichtermeer zum Abschluss. Dazwischen gab es Vorträge, Podiumsdiskussionen, Konzerte, den Markt der Möglichkeiten und verschiedene Dauer-Ausstellungen.
Das Programm mit allen Veranstaltungen war in einer App. Dort konnte man suchen: Welche Veranstaltungen beginnen um 10 Uhr? oder: Welche Veranstaltungen finden in Messehalle 1 statt? Oder: Welche Veranstaltungen werden in DGS gedolmetscht oder in DGS angeboten? Denn verschiedene Veranstaltungen waren mit DGS-Dolmetschung.
Aber es war wichtig, früh am Veranstalungsort zu sein. Denn oft waren die Hallen überfüllt und es durften keine Leute mehr in die Halle. Dann mussten Gehörlosen auch einmal die Aufpasser am Eingang bitten: “Prüft bitte, ob tatsächlich alle Plätze für Gehörlose besetzt sind! Wir können nicht einfach zu einer anderen Bibelarbeit gehen. Wir brauchen Platz bei den Dolmetschern!”
Neben den Veranstaltungen mit Dolmetschern gab es eine Stadtführung in DGS und mehrere Workshops mit Gebärdenliedern, auch von Sabine Schlechter. Und die DAfeG (Deutsche Arbeits-gemeinschaft für evangelische Gehörlosenseelsorge) hatte einen Stand auf dem Markt der Möglich-keiten. Dort haben sich viele Hörende über die Gehölosengemeinden informiert. Und die tauben Mitarbeiterinnen boten Schnupperkurse in DGS an. Aber auch gehörlose Besucher schauten bei uns vorbei.
Und am Freitag lud die Gehörlosengemeinde von Hannover zu einem Feierabendmahl ein. Der Abendmahlgottesdienst wurde von Pfarrerinnen aus der Gehörlosenseelsorge in Niedersachsen und der Nordkirche vorbereitet. Zwei gehörlose Gemeindesprecherinnen führten eine Theater-Szene auf und der Gebärden-Chor Berlin zeigte wunderbare Gebärdenlieder. Anschließend gab es Laugen¬gebäck und kalte Getränke im Gemeidesaal.
Am Sonntag mussten wir dann von Hannover Abschied nehmen. Aber vorher wurden alle eingeladen zum Kirchentag 2027 in Düsseldorf!

Text: Barbara Plümer, Fotos: Sabine Schlechter und Barbara Plümer