gebaerdenkreuz.de

Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen

06.12.2021

Deaf-Pilgern auf dem Jakobsweg

Pilgerwanderung am 13.11.21 von Porta Westfalica nach Bad Oeynhausen

Es ist schön, im Nebel zu wandern! Diese Erfahrung machten alle 14 Pilger und Pilgerinnen, die am Samstag, den 13.11.2021 auf dem Jakobsweg von Porta Westfalica nach Bad Oeynhausen unterwegs waren.

Am Bahnhof in Porta Westfalica ging es los: Alle bekamen einen kleinen Stein mit auf den Weg. Außerdem brachte Christian Schröder Pilgerpässe mit. Antje Eltzner-Silaschi sprach den Pilgersegen.

Dann konnte es losgehen: Über die Weserbrücke und an der Freilichtbühne vorbei ging es steil aufwärts – Orientierung gab das Zeichen der Muschel.
Am Kaiser-Wilhelm-Denkmal konnten wir ein bisschen die Aussicht genießen, aber vieles lag im Nebel.
Es ging weiter am Moltke-Turm und an der Wittekindsburg vorbei. Der Nebel wurde immer dichter. Es war geheimnisvoll.

Im Mittelalter, als die Pilger hierher gingen, muss das gefährlich gewesen sein! Und damals hatten die Menschen andere Schuhe und Kleider als wir. Ihr Ziel war Santiago de Compostela in Nord-Ost-Spanien! Dahin führt der Jakobsweg. Von Bad Oeynhausen aus also noch über 3000 km, die sie gehen mussten! Vielleicht haben die Pilger im Mittelalter die Kreuzkapelle im Wald des Wiehengebirges im Ganzen gesehen? Heute ist dort nur eine Ruine mit Glasdach. Vielleicht sind früher die Menschen dort eingekehrt?

Wir hatten das Glück, dass wir uns im Gasthaus „Zum Wilden Schmied“ aufwärmen konnten. Dann brachen wir wieder auf in Richtung Bad Oeynhausen. Die „Krause Buche“ war ein sehenswertes Naturdenkmal auf dem Weg.

Endlich kamen wir in Eidinghausen an und holten unsere „Pilgerstempel“ in der Bäckerei. Danach waren wir Gäste in der Kirche in Eidinghausen. Hier durften wir unsere Steine auf dem Altar ablegen. Christian Schröder erklärte, warum wir das machen: Jede und jeder trägt eine Last mit sich. Die Last kann eine Krankheit sein, eine Sorge oder eine Enttäuschung. Alles das dürfen wir bei Gott ablegen wie den Stein. Im Gebet können wir vor Gott sagen, was unsere Last ist und ihn bitten, uns zu helfen.

Nach diesem Ritual brachen wir dann noch einmal auf und gingen zum Bahnhof von Bad Oeynhausen. Am Ende des Tages haben wir einen gemeinsamen Weg von 17 km hinter uns. Wir sind erschöpft, aber glücklich. Der Weg war schön – schöne Natur, interessante Bauwerke, vor allem eine gute Gemeinschaft!

Das war toll! So sagten es viele zum Abschied. Einige fragten: Wann ist die nächste Pilgertour? Und können wir am Ende des Tages dann noch zusammen zu Abend essen bevor alle nachhause fahren? Ja, das werden wir machen! Und die nächsten Termine stehen schon fest: 12.3.2022, 7.5.2022, 27.8.2022, 5.11.2022. Tragt diese Termine schon in Euren Kalendern ein!

Antje Eltzner-Silaschi