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Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen

12.03.2018

Stadtführung in Bad Oeynhausen

Reise in die Vergangenheit und in die Unterwelt

Im Februar traf sich die Gehörlosengemeinde zu einer besonderen Stadtführung, die uns auch in die Unterwelt von Bad Oeynhausen brachte. Der Stadtführer Christian Barmbeck erzählte viele interessante Geschichten aus der Zeit, als die Badehäuser und der Kurpark in Bad Oeynhausen gebaut wurden. Wer wusste, wie das Solewasser entdeckt wurde? Und wer kennt noch eine Kur, bei der man vor allem in der Badewanne sitzen musste? Und wer weiß, dass es früher im Kurpark eine Molkerei gab? 52 Appenzeller Kühe gehörten dazu, damit die Kurgäste frische schweizerische Milch bekamen. Das Badehaus I wurde im Stil einer antiken Villa gebaut. Hier gab es 52 Badewannen in kleinen Zellen. Das große Kurhaus hat den barocken Stil, und die Wandelhalle ist wie im alten Griechenland gebaut. Warum? Vor über 100 Jahren kannten Menschen keine Urlaubsreisen nach Italien oder Griechenland. Wenn sie dann zur Kur nach Bad Oeynhausen kamen, sollten sie sich fühlen zum Beispiel wie in Italien. Aus dem Kurpark ging es dann in die “Unterwelt”. Die Klosterstraße in der Fußgängerzone hat Tunnel. Ein besonderer Tunnel hat zwei große Hotels unter der Erde verbunden. Das Hotel Hohenzollernhof hatte eine Küche. Das gegenüberliegende Hotel Victoria hatte keine Küche. Darum mussten die Kellner den Tunnel unter der Straße benutzen und alles in das andere Hotel tragen: Das Essen, den teuren Wein, die Tischwäsche. Durch die Erzählung des Stadtführers wurde die alte Badestadt Bad Oeynhausen lebendig. Diese Führung war für alle sehr interessant. Wir haben viel Neues erfahren! Das war nur möglich, weil Elke Stefanie Fast sich bereit erklärt hatte, die Stadtführung zu übersetzen. Dafür danken alle sehr herzlich.

Text: Antje Eltzner-Silaschi, Fotos: privat