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Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen

28.02.2013

Besuch bei Radio Gütersloh

Beim Radio geht es schon früh los. Die ersten Nachrichten müssen am frühen Morgen pünktlich gesendet werden. Die Nachrichtensprecher und -sprecherinnen haben schon vorher viel zu tun: zuerst viele Tageszeitungen lesen, bei der Polizei fragen, was in der Nacht passiert ist, im Internet recherchieren, alle Nachrichten prüfen, das heißt z.B. bei Firmen und Vereinen nachfragen, ob die Informationen richtig sind. Und sie müssen selbständig entscheiden: Welche Nachricht ist wichtig? Dann müssen sie ihre Texte selbst schreiben – aber schnell.
Mit den fertigen Texten eilen sie dann schnell ins Tonstudio – aber laufen ist verboten. Warum? Niemand möchte einen Nachrichtensprecher hören, der außer Atem ist und nach Luft schnappt. Und auch wenn es noch so früh am Morgen ist: die Stimme darf nicht müde klingen. Außderdem soll sie sich freundlich anhören. Darum lächeln die Sprecher und Sprecherinnen beim Lesen, auch wenn es im Radio keiner sieht. Während der Sprecher “auf Sendung” ist, leuchtet eine rote Lampe “on air”. Jetzt darf auf keinen Fall gestört werden.Neben dem Nachrichtensprechen gibt es noch mehr zu tun: Nur mit einem Mikrofon (es nimmt auf und speichert gleichzeitig) besuchen die Mitarbeiter Veranstaltungen um mit Orginaltonaufnahmen darüber zu berichten. Diese Aufnahmen müssen im Schneideraum am Computer zusammengeschnitten werden. Außerdem gibt es Konferenzen zur Arbeits- und Aufgabenverteilung. Gezeigt und erklärt hat uns das alles freundlicherweise Frau Ulrike Drevenstedt. Sie ist freie Mitarbeiterin bei Radio Güterslo und liest dort auch selbst Nachrichten. Und weil sie die Tochter von Frau Marianne Drevenstedt ist, die den Frauentreff unserer Gehörlosengemeinde leitet, hat sie alles in Gebärdensprache erzählt.