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Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen

05.06.2023

Gott schenkte eine wunderbare Gemeinschaft

Zum 9. Kirchentag der westfälischen Gehörlosengemeinden kamen rund 300 Menschen aus ganz Westfalen und sogar darüber hinaus

“Gott schenkt Gemeinschaft” war das Thema dieses Kirchentages. Und das war den ganzen Tag spürbar.

Erst kurz vor zehn füllte sich die Kamener Stadthalle als die Züge aus den verschiedenen Richtungen im nahen Bahnhof ankamen.

Als Geschenk bekamen alle ein Armband mit dem Thema des Kirchentags.

Schon bei der Eröffnungsveranstaltung waren etwa 200 Besucher*innen da.

Nach der langen Corona-Zeit waren so viele gekommen, um endlich wieder in großer Gemeinschaft von gebärdensprachlichen Menschen zusammen zu sein.

Die Begrüßung und die Einführung in das Thema Gemeinschaft übernahm Pfarrer Christian Schröder. Dann folgte das neue Gebärdenlied zum Thema Gemeinschaft, was Sabine Schlechter und Andrea Soremba mit allen gemeinsam gebärdeten.

Zuletzt wurde noch das Programm des Tages erklärt und die 8 Infostände wurden vorgestellt.

Nach der Eröffnung, zwischen 11 und 15 Uhr, war Zeit für alle, sich zu unterhalten, zu essen und zu trinken und sich über vieles zu informieren.

Es gab Infostände zu den Themen:
- Gehörlosenmission, die eine Gehörlosenschule in Tansania unterstütz
- westfälische Gehörlosenseelsorge
- Gemeinschaft mit ukrainischen Geflüchteten
- Theodor Fliedner Heim, dem Alten-Pflegeheim nur für Gehörlose in Solingen
- Kompetenzzentrum Hörschädigung im Alter, Beratung zu Alter, Pflege und Demenz
- Haus-Gebärdensprachkurse und DSG-Kurse
- Vaterunser in verschiedenen Gebärdensprachen
- Fotostand für das Bild: Gesichter der Gemeinschaft

Außerdem gab es ein kreatives Angebot: “Bunte Kirche für Familien, Jung und Alt”, bei dem zum Thema Gemeinschaft gemalt und gebastelt wurde.

Um 15 Uhr versammelten sich alle wieder im linken Teil der Stadthalle.
Inzwischen war die Zahl der Besucher*innen auf rund 300 angewachsen.

Zuerst wurden die Ergebnisse der “Bunten Kirche” vorgestellt.

Die ukrainischen Geflüchteten zeigten ihr großes Bild mit der Friedenstaube, auf dem viele Besucher*innen ihren Namen in kyrillischen Buchstaben geschrieben hatten.

Danach überbrachte Pfarrer Ralf Radix Grüße von der Landeskirche als Referent für Seelsorge der EKvW. Weil er selber früher in der Gehörlosenseelsorge tätig war, konnte er das sogar in Gebärdensprache.

Dann folgt der Abschlussgottesdienst mit Abendmahl.
Sabine Schlechter und Andrea Soremba übernahmen wieder die Gebärdenlieder. Pfarrer Schröder predigte zu dem Bild, was im Laufe des Tages entstand.
Fast 160 Besucher*innen hatten sich fotografieren lassen. Frerich Kleybold machte daraus eine Foto-Collage in Kreuzform.

Nach der Einleitung durch Prädikant Detlef Gersmann und Pfarrer Schröder teileten die Pfarrer*innen der westfälischen Gehörlosenseelsorge das Abendmahl aus und Pfarrer Schröder gebärdete den Segen.

Am Ende blieb noch der Dank an alle Helferinnen und Helfer, die diesen Tag unsvergesslich gemacht haben.

Am Ausgang wurden fast 600 Euro als Kollekte eingesammelt – für die Gehörlosenschule in Mwanga in Tansania.

Als sich alle wieder auf den Heimweg machten, da war für alle klar:
An diesem Tag hat uns Gott eine wunderbare Gmeinschaft geschenkt!

CS, Fotos: G. Bleichroth, D. Milz-Ramming, H Korthaus, F. Kleyboldt